Der Initiator unserer Stiftung, Gábor Goldman, Sohn von Margit Horváth, verstarb für uns alle völlig überraschend in der Nacht vom 26. auf den 27. März; beigesetzt wurde er auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt, direkt neben dem Grab seiner unendlich geliebten Mutter.
Gábor Goldman war es, der durch seine Idee, das sog. „Entschädigungsgeld“ seiner Mutter dem Museum der Stadt Mörfelden-Walldorf zu spenden, den Impuls zur Gründung unserer Stiftung gab. Er war es, der wert darauf legte, dass die Arbeit mit Jugendlichen, die seine Mutter so beeindruckt hatte, weitergeführt wird. Und er war es auch, der uns aufforderte, nicht „nur“ jüdische Themen zu bearbeiten, sondern generell Fragen der Diskriminierung von Minderheiten.
Gábor Goldman wurde 1949 in Cluj (Rumänien) geboren. Sein Vater, Auschwitzüberlebender wie auch seine Mutter, verstarb früh an den Folgen der KZ-Haft. Die Mutter, die nun alleine den Lebensunterhalt der Familie verdienen musste, führte ein kleines Tabakwarengeschäft mit Lottoannahmestelle. Schon als Kind half Gabor ihr dort und jobbte dann als Jugendlicher, um ein wenig mehr dazu zu verdienen, in verschiedenen Hotels seiner Heimatstadt. Statt das Abitur abzulegen (was er sein Leben lang bedauerte), stieg der kommunikative und sprachbegabte junge Mann bald ganztags in die Branche ein, emigrierte später nach Israel, holte die Mutter baldmöglichst nach und ging dann gemeinsam mit ihr nach Frankfurt, um hier die Leitung eines größeren Hotels zu übernehmen. Die Hotelbranche prägte sein ganzes Leben bis er sich vor wenigen Monaten in einer kleineren Wohnung im Frankfurter Westend zur Ruhe setzte. Verschiedene chronische Krankheiten machten nun eine Betreuung notwendig. Er hatte das große Glück, dass dies von Yusuf und seiner Familie mit Herz, mit viel Humor und großer Zuverlässigkeit übernommen wurde. Dafür war er unendlich dankbar und genoss die gemeinsame Zeit.
Wir trauern um Gábor Goldman und fühlen uns ihm tief verbunden Wir werden ihn und seine Mutter stets ehrend in besonderer Erinnerung behalten.