Kuratorium
Das Kuratorium ist das Aufsichtsgremium der Margit-Horváth-Stiftung. Es besteht aus folgenden Personen:
Kuratoriumsvorsitzender
Bürgermeister von Mörfelden-Walldorf
“Seit meiner Jugend beschäftige ich mich mit der NS-Zeit. Ich möchte dazu beitragen, dass so etwas nie wieder geschieht. Durch die Arbeit der Margit-Horváth-Stiftung werden ganz unterschiedliche — insbesondere junge — Menschen angesprochen. daran mitzuwirken ist mir ein persönliches Anliegen.”
Holler Ulrike
Stellvertret. Kuratoriumsvorsitzende
Journalistin
Frau Holler verkörpert bereits seit Jahrzehnten für viele im Sendegebiet des HR ein unbeirrtes und außergewöhnliches Engagement für die Bürgerrechte sozial benachteiligter Menschen. „Deswegen bin ich Journalistin geworden”, kommentiert sie diese Charakterisierung – wie üblich: kurz und präzise. Die Aufarbeitung der KZ Außenstelle Walldorf begleitet sie seit Jahren.
Weitere Kuratoriumsmitglieder:
Klara Strompf
Langjährige Freundin von Margit-Horváth
und seit 1996 aktiv bei allen Recherchen zur Geschichte der KZ Außenstelle Walldorf, publizierte dazu beim Hartung-Gorre Verlag 2009 ihr Buch “KZ Außenlager Walldorf”
Sie arbeitete jahrelang in der Hotelbranche, für das staatliche Ungarn Tourismus Amt und übersetzt nun für den o.g. Verlag zahlreiche Biographien jüdischer Holocaustüberlebender.
Birgit Schüller
Tanz– und Bewegungstherapeutin, Dozentin des Institutes „Zukunftswerkstatt“
Lehrerin, ehem. Bürgermeister-Klingler-Schule, Mörfelden-Walldorf
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Alfred Arndt
Speditionskaufmann
Mit 22 Jahren entdeckte er im Rahmen einer Delegationsreise der DKP beim Besuch der Gedenkstätte Buchenwald, dass es in seinem Heimatort Mörfelden-Walldorf während der NS-Zeit eine KZ Außenstelle gegeben hatte.
Er und seine beiden Freunde, Herbert J. Oswald und Gerd Schulmeyer, begannen anschließend zu recherchieren und gaben nicht auf, bis im März 1980 ein offizieller Gedenkstein für die Opfer der KZ Außenstelle gesetzt wurde.
Faiza Bouhmara
Pädagogische Leiterin der integr. Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Bertha-von-Suttner in Mörfelden-Walldorf
Als Lehrkraft für Geschichte sowie Politik und Wirtschaft gehört es zu meinem Bildungs– und Erziehungsauftrag die Lernenden über die NS-Zeit aufzuklären und zu kritischen mündigen Bürgerinnen und Bürger zu bilden.
Die Zusammenarbeit mit der Margit-Horváth-Stiftung ist für mich der Ausgangspunkt für eine basisdemokratische Werteerziehung aller Lernenden der Stadt Mörfelden-Walldorf. Aus diesem Grund setze ich mich für eine enge Zusammenarbeit ein.
Psychologin
Als ich während meiner Schulzeit das Konzentrationslager Buchenwald besucht habe, hatte ich eine Erkenntnis: So lange ist das alles gar nicht her. Während wir in Umfragen hören, dass es doch Zeit für einen “Schlussstrich” sei, fassen in unserer Gesellschaft zunehmend wieder Rassismus, Sexismus und allgemeine Diskriminierung Fuß. Es ist mir wichtig, ein Teil jener Stimmen zu sein, die laut “Nie wieder” sagen und für unsere Demokratie und Mitmenschen einstehen.
Bereits als Jugendliche wurde ich auf die wichtige Arbeit der Stiftung aufmerksam, die Erinnerungskultur zu fördern und Brücken zu aktuellen politischen Themen zu schlagen. Durch die Arbeit mit Jugendlichen in verschiedenen Projekten zur Demokratiebildung und zum Einsatz für Menschenrechte ist das Mitwirken für mich als angehende Lehrkraft besonders wertvoll. Das Engagement der Stiftung berührt mich auch persönlich, da meine Großeltern aufgrund religiöser Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten.
In großer Dankbarkeit gedenken wir:
Helga Glanz (1948 — 2024)
Ehrenamtl. Mitarbeiterin des Museums der Stadt Mörfelden-Walldorf
Viele Jahre war sie Elternbeiratsvorsitzende der Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf.
„Projektunterricht, die Verbindung zwischen schulischer Bildung und Persönlichkeitsentwicklung lagen mir stets besonders am Herzen. Die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern, das war mein Anliegen… Als meine Tochter die Schule verließ, engagierte ich mich in ähnlicher Weise für das städtische Museum und ganz besonders die Aufarbeitung der KZ Außenstelle Walldorf.“
Noemi Staszewski
Leiterin des Zentrums für Überlebende der Shoah und ihre Familien, Mitarbeiterin der jüdischen Gemeinde Frankfurt.
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Brehl Bernhard (1941 — 2020)
Bürgermeister a.D.
Kuratoriumsvorsitzender 2004 — Juni 2017
„Die Begegnung mit den Überlebenden der KZ Außenstelle Walldorf war für mich persönlich die bewegendste Erfahrung in meiner über 30-jährigen Amtszeit als Bürgermeister von Mörfelden-Walldorf. So ist es mir nun auch weiterhin ein ganz besonderes Anliegen, im Namen der Margit-Horváth-Stiftung tätig zu sein.”
Gábor Goldman sel. A.
Hotelier
Sohn von Margit Horváth, Namensgeberin unserer Stiftung und eine der Überlebenden der KZ Außenstelle Walldorf.
Die Überlegung von Herrn Goldman, das Entschädigungsgeld seiner Mutter der Stadt Mörfelden-Walldorf in Anerkennung der dort geleisteten Arbeit bzgl. KZ Außenstelle zur Verfügung zu stellen, gab den entscheidenden Impuls zur Gründung der Margit-Horváth-Stiftung.
2018 ist er verstorben.
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Prof. Dr. Arno Lustiger sel. A.
Gründungsmitglied des Kuratoriums
Historiker, Auschwitzüberlebender
Er begleitete und förderte viele Jahre die Aufarbeitung und Vermittlung der KZ Außenstelle Walldorf. Die aktive Einbeziehung der Jugend in diese Arbeit war ihm stets ein großes Anliegen. Anlässlich der Stiftungsgründung sagte er im Rahmen der offiziellen Festveranstaltung:
„Stolz kann Mörfelden-Walldorf sein auf seine wunderbaren Kinder, die einige der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen in Ungarn besucht und dort eigene Interviews durchgeführt haben sowie heute den Historischen Lehrpfad pflegen.
Die Margit-Horváth-Stiftung wird heute gegründet, um solches Engagement von jungen Menschen weiter zu fördern. Es ist mir eine persönliche Verantwortung und Ehre zugleich, an diesem Projekt aktiv mitzuwirken…“
2012 ist er verstorben.