Was wir wollen
Die Margit-Horváth-Stiftung will – vor dem Hintergrund der deutschen NS-Geschichte — gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein, Zivilcourage und ein waches Bewusstsein für Menschenwürde und Menschenrechte fördern.
Dazu setzt die Stiftungsarbeit meist an der Geschichte der Verfolgung während der NS-Zeit an und kombiniert dies im Folgenden mit Fragen des Umganges mit Minderheiten in anderen Ländern sowohl in der Geschichte als auch der Gegenwart.
Durch internationale Jugendprojekte will die Stiftung Kenntnis, Wissen und Interesse für nationale und internationale gesellschaftspolitische Entwicklungen wecken; durch den Vergleich der Geschichte verschiedener Kulturen soll sowohl das Eigene wie auch das Fremde und das Gemeinsame besser verstanden und junge Menschen ermutigt werden, gemeinsam Verantwortung für die Zukunft in der sich globalisierenden Welt zu übernehmen.
Diese internationalen „work and study camps“ verstehen wir nicht „nur“ als Formen der Geschichtsvermittlung. Es ist vielmehr ein besonderes Anliegen der Margit-Horváth Stiftung, dass auch die Teilnehmer dieser Projekte ihren eigenen – national unterschiedlich geprägten — Bezug zu den jeweils behandelten Themen formulieren und durch das gemeinsame Arbeiten ein differenzierteres Verständnis für gesellschaftliche Normen und die Verletzung von Menschenrechten entsteht. Dabei geht es immer auch um die Frage: Was kann ich tun? Was bedeutet mir eine zwischenmenschliche Begegnung? Inwiefern betrifft mich Geschichte? Was lerne ich daraus? Wie kann ich mich in meinem Alltag gegen die Diskriminierung von Minderheiten engagieren?
Die Orientierung am einzelnen Menschen steht auch bei der historischen Thematik im Mittelpunkt der Stiftungsprojekte: Geschichte wird am Beispiel von einzelnen Lebensgeschichten konkretisiert, die historisch-politischen Rahmenbedingungen in ihrem Verhältnis und in ihren Auswirkungen auf einzelne Biographien vermittelt.
Die Satzung betont ausdrücklich, dass die Margit-Horváth-Stiftung nicht bei der Beschäftigung mit der NS-Zeit stehenbleiben möchte, sich nicht „nur“ mit Fragen der jüdischen Geschichte beschäftigt, sondern dass diese extreme Form der Menschenverachtung uns zudem lehrt, aufmerksam zu sein und engagiert im Hinblick auf unsere Gegenwart und Zukunft. Das Gedenken an die im Holocaust ermordeten Menschen verstehen wir zugleich als einen Aufruf zu einem differenzierten heutigen Engagement.
In diesem Sinne wird bereits in der Präambel der Satzung Lili Schreiber, eine Überlebende der KZ Außenstelle Walldorf, zitiert:
„Wir tragen alle in uns eine narbige Seele und eine Bitterkeit,
die niemals verschwinden wird.
Wörter können niemals die Verletzungen und die Schmerzen beschreiben,
die wir erfahren haben.
Aber heute – nach diesen Erfahrungen – ist es mein einziger Wunsch,
dass alle Menschen Toleranz zeigen und Respekt voreinander –
unabhängig von der Hautfarbe, der Rasse, der Nationalität oder Religion.
Wir sollten uns gegenseitig helfen,
so sehr wir nur können.“
Mit öffentlichen Veranstaltungen versucht die Margit-Horváth-Stiftung kontinuierlich ein möglichst breites Publikum anzusprechen.
Die größeren Projekte der Stiftung aber richten sich vor allem an junge Menschen.
Auf den Folgeseiten finden Sie nähere Informationen zu den skizzierten Grundwerten unserer Stiftungsarbeit:
Lernen aus der Geschichte für Zukunft und Gegenwart; interkultureller Dialog; den Fokus auf individuelle Schicksale und Biographien ; und unser Projektschwerpunktfür engagierte junge Menschen.